Neugier – Leben ist Neues (kennen)lernen. Neues zu lernen ist lebendig sein
Sind Sie zeitlebens neugierig geblieben oder erinnern Sie an die Zeiten Ihres Lebens, als Neugier einfach dazu gehörte?
Neugierig sein zu dürfen auf das, was die Welt so alles zu bieten hat. Sich wie die Raupe Nimmersatt in einem unbändigen Wissenshunger fühlen, alles erkunden und ausprobieren wollen. Über die bunte Vielfalt des Lebens sich selber mehr und mehr kennenlernen, seinen Alltag lebendig gestalten und ihn dadurch stets bereichern. Leben ist Neues (kennen)lernen. Neues zu lernen ist lebendig sein. Bekommen wir etwa für dieses Neugier-Verhalten bei der Geburt eine „Verwendungsdauer“ mit auf den Weg oder wie kann es sein, dass mit fortschreitendem Alter Sätze wie: „Dafür bin ich zu alt“, „Was soll das noch für mich bringen“ oder auch „Sei nicht (mehr) so neugierig“ gesellschaftlich wertend unterwegs sind. Ein STOPP-Schild für mich – aber wofür brauche ich das?
Von Anfang an auf Entdeckertour
Der Säugling erkundet in seinen ersten Lebensmonaten zunächst systematisch seinen eigenen Körper, bevor er sich mit seinen ihm noch nicht vertrauten motorischen Fähigkeiten im Kleinkindalter auf Entdeckertour begibt. Zur Freude der Eltern wird jetzt im gesamten Umfeld neugierig experimentiert was das Zeug hält – im wahrsten Sinne. Apropos Sinne – Schmecken, Anfassen, Riechen, Beobachten und Hören sind in dieser Phase wichtige Voraussetzungen für seine Informationsgewinnung. Mit Beginn des Sprechens erweitert sich das Repertoire des Kindes, denn nun ist es ihm möglich, seine breitgefächerte Neugier zusätzlich im Frage/Antwort-Modus auszuleben und Wissen zu erwerben. Abgespeicherte Erfahrungsschätze aus bis dahin noch unbekannten Situationen, Reizen, Sachverhalten oder Begebenheiten, die anregend auf weitere Lernprozesse wirken – die Dynamik nimmt ihren Lauf.
Spielerisch-angstfreie Dynamik
In spielerischer angstfreier Atmosphäre bedient das heranwachsende Kind seine Neugier auf sein Leben. Je älter es wird, desto größer wird sein Spektrum der anregend wirkenden Lebenssituationen und es probiert sich mutig aus, um immer mehr Flexibilität im Umgang mit dem Unbekannten zu erlangen, sozusagen „Problemlöser“ seiner Herausforderungen zu werden. Manchmal muss es auch heißen: „Danke Fehler, nur so darf ich dazulernen und weiter geht’s“. Es alleine gemeistert zu haben, mit eigener Idee und mehr oder weniger Anstrengung, erzeugt stets die Prise Motivation als wichtigster Inhaltsstoff der Neugier – oder auch anders herum – ohne Antreiber (Motivation) keine Neugier. Tief in jedem von uns gibt es sie, diese treibenden Kräfte der Evolution zwecks Weiterentwicklung und Wachstum im Sinne seiner Existenz, vom Anfang bis zum Ende(!) eines Lebens.
Seien Sie die/der neugierige Schüler, Lehrling, Berufstätige, Rentner oder auch Geschwister, Freund, Elternteil, Lebenspartner usw., und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Unbekanntes, das auf Sie anregend wirkt, Emotionen in Ihnen auslöst und Ihr Interesse weckt, statt sich der Bewertung des wahrgenommenen Verlangens in Ihnen zu zuwenden. Vielleicht laden Sie dabei nicht nur sich selber zu interessanten neuen Erfahrungen ein, sondern inspirieren auch andere. Dieses Jahr steht noch ganz am Anfang…haben Sie Lust auf etwas Neues?
Wagen Sie es, werden und bleiben Sie lebendig.